| Sie kam aus einem sogenannten guten Haus,
|
| War brav und wohlerzogen und die Eltern paßten auf,
|
| Daß sie in ihrer Klasse auch immer die Beste war.
|
| Immer hat sie das getan, was man von ihr verlangt.
|
| Niemand hat sie je gefragt, was sie unter Glück verstand.
|
| Und immer hatte sie die Worte ihrer Mutter im Ohr:
|
| 'Mein Kind, ich will doch immer nur das Beste für dich.
|
| Ich habe dir das Rüstzeug fürs Leben mitgegeben.
|
| Oh, mein Kind, ich weiß, du enttäuschst mich nicht.'
|
| Doch als sie gerade 18 Jahre alt geworden war,
|
| Da traf sie den Besitzer einer stadtbekannten Bar,
|
| Und der wußte genau, was ihr so lang schon fehlt.
|
| Sie brach alle Brücken ab und zog zu ihm in sein Haus.
|
| Wenn ihr heute jemand sagt: 'Du, der nutzt dich nur aus.',
|
| Dann antwortet sie, '. |
| daß sie gern für ihn arbeiten wird,
|
| Denn ich weiß, er will doch nur das Beste für mich.
|
| Er hat mir die Kraft zum Leben gegeben.
|
| Und ich weiß, er enttäuscht mich nicht.'
|
| Als ihre Eltern dann erfuhren, was ihre Tochter tat,
|
| Da zogen sie aus Scham fort in eine andere Stadt,
|
| Denn sie konnten ihren Nachbarn nicht mehr in die Augen sehen.
|
| Und sie fragen sich noch het': 'Wie konnte das bloß passieren?
|
| Es wär' besser, sie wär' tot, als sie so zu verlieren.
|
| Es ist nicht unsere Schuld — sie war wohl von Natur aus schlecht.
|
| Denn wir schwören, wir taten immer nur das Beste für sie.
|
| Wir haben ihr das Rüstzeug fürs Leben mitgegeben,
|
| Doch es war vergebliche Liebesmüh. |