| Wein, Wein, Wein, alter Freund Wein
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| In hellen wie in dunklen Stunden
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| Haben wir zwei uns gefunden
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| Wundersamste aller Arznei’n!
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| Wein, Wein, Wein, verdammt lange Geschichte mit uns zwei’n
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| So manches Mal warst du mein größter
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| Freudenquell, mein Halt, mein Tröster
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| Wie oft hast Du mir in mancher Nacht
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| Den Abschied mit dem letzten Glas im Stehen — leichter gemacht!
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| Wein, Wein, Wein, alter Freund Wein
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| Manchmal brauch ich die Glut der Reben
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| Einfach, um zu überleben
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| Manchmal will ich gar nicht tapfer sein
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| Wein, Wein, Wein, manchmal roll ich mich ein
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| Manchmal will ich mich nur verstecken
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| Und still meine Wunden lecken
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| Mit vollem Becher und aus vollem Mund
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| Den Mond anheulen wie ein geprügelter Kettenhund
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| Ich kenn' die Kraft, die in dir ruht
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| Die Gutes und die Böses tut
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| Wer dich in Demut ehren kann
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| Bleibt trunken auch ein Edelmann
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| Du weckst ja nur, was in uns steckt
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| Und wen der Wein zum Schwein erweckt
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| Der war gewiss auch nüchtern schon ein Schwein!
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| Die Dosis sagt man, macht das Gift
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| Wenn Bacchus' schwere Faust dich trifft
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| Dann möcht' ich nicht an deiner Stelle sein…
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| Segen und Fluch nach Maß und Übermaß
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| Weichzeichner, Spiegel und Vergrößerungsglas —
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| In vino veritas!
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| Wein, Wein, mein alter Freund Wein
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| Auch in meiner letzten Stunde
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| Führt mir noch das Glas zum Munde
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| Kommt und schenkt mir ein!
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| Wein, Wein, Wein, mach meinen Kummer klein
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| Das Leben geht ja trotzdem weiter
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| Komm, mach mich noch einmal heiter
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| Wärme mich im kühlen Abendhauch
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| Und unsern kranken Nachbarn — auch |