| Vor dem Brunnen stand die Maid
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| Tief in den Traum versunken
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| Noch vor allzukurzer Zeit
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| Wär´ ihr Herz wohl leicht ertrunken
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| In dem Brunnen seiner Blicke
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| Strahlend, wie des Mondes Schein
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| Und mit leichtestem Geschicke
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| Nannt´ das Herz der Maid er sein
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| Lautenspieler, sing mein Lied
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| Verzeih mir, wenn ich weine
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| Und doch weinen werd ich nit
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| Falls eines Tages Du verlernst die Melodie
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| Werd ich sie einsam summen
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| Denn vergessen werd ich nie
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| Zur frühsten Stund des Abends schon
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| Zupfte er leise Sait´ für Sait´
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| Für den bunten Blumenlohn
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| Vor dem Fenster seiner Maid
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| Als die Lieder die Maid riefen
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| Wartete sie jede Nacht
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| Als die Eltern endlich schliefen
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| Hat sie sich dann aufgemacht
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| Lautenspieler, sing mein Lied
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| Verzeih mir, wenn ich weine
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| Und doch weinen werd ich nit
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| Falls eines Tages Du verlernst die Melodie
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| Werd ich sie einsam summen
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| Denn vergessen werd ich nie
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| Als der Sommer dem Wind des Herbstes wich
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| Da packte er die Laute
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| Und ließ seine Maid im Stich
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| Noch als sie dem Lied vertraute
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| Doch dem Spielmann traue nicht
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| Denn ist des Liedes Klang vorbei
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| Ist er mit deinem Herz entwischt
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| Und dir bleibt nur die Melodey |