| Die Nacht verschenkt ihr graues Band
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| Zu früh ersteigt die Silberwand
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| Wenn kühl der Morgen aufgewacht
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| Noch ist sie still, die Stadt
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| Nur in der Gosse regt sich schon
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| Ein kleiner mieser Kammerton
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| 'ne halbwegs weiße Taube singt
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| Von 'nem besseren Land
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| Und auf dem breiten Boulevard
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| Wo gestern noch Gelächter war
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| Sind alle Stühle hochgeklappt
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| Ja, sie ist still, die Stadt
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| Und durch den Nebel, der zerbricht
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| Siehst du ganz fern das Licht
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| Gesichter Staub am Horizont
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| Die Karawane kommt
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| Estaminet, Estaminet
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| Alte Kneipe, tuts auch weh
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| Ich werde gehn
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| Werde gehn
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| Die Stadt macht ihre Fenster auf
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| Hängt großkarierte Bettten raus
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| Nach einer heißen lauen Nacht
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| Ist sie jetzt aufgewacht
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| Und dort im Hausflur steht versteckt
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| Der Junge, wartet auf den Treck
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| Denn alles, was hier dampft und kriecht
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| Das hält ihn nicht
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| Er steht und friert und starrt gebannt
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| Hält sein Gepäck fest in der Hand
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| Er hat sie oft im Traum gesehn
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| Wie sie nach Süden ziehn
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| Und mit Gesang und Schellenklang
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| Hört er sie aus der Vorstadt nahn
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| Ein Mädchen führt die Vielen an —
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| Die Karawane kommt
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| Junge, nimm dein letztes Geld
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| Und schmeiß dich in die große Welt
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| Soviel gibts, was du lernen mußt
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| Im Überfluß
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| Schnür dir dein Bündel ruhig gut
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| Laß dir’s nicht nehmen, du brauchst Mut
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| Für diesen Trip aus eigner Hand
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| Ins fremde Land
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| Und sie reden von Angst und Flucht
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| Die haben niemals was gesucht
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| Was sie so traurig stimmt
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| Ist, daß sie so mutlos sind
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| Und lerne viel im anderen Land
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| Komm zurück, geh uns zur Hand
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| Hier gibts noch viel, so viel zu tun |