| Er spielte Klavier in der schäbigsten Bar,
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| Und allen war es seit langem klar,
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| Dass die Pfandleihe sein Zuhause war.
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| Er trank nicht wenig und rauchte zuviel,
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| Lächelte freundlich in das Gewühl,
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| Bis der letzte um fünf gegangen war.
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| Dann rannte er hastig ins Nachbarlokal,
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| Sucht und fand im dunstigen Saal
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| Das Mädchen, das stündlich sich restlos entkleidet,
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| Worunter nur er und kein anderer leidet.
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| Ich zieh' mich an und langsam aus
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| Und nicht allein und nicht zu Haus',
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| Ich bin auf dem Gebiet
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| Das einz’ge, was hier zieht,
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| Ich zieh' mich an und langsam aus.
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| Ich bin vielleicht kein großes Licht,
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| Doch wenn ich strippe,
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| Da merkt man’s nicht,
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| Ich leb' von meiner Haut,
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| Bin selten gut gebaut,
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| Ich zieh' mich an und langsam aus.
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| In seinem Leid verkauft er’s Klavier,
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| Bei einer Razzia folgt er ihr,
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| Hält um sie an noch auf dem Revier.
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| Sie wurde brav und führte das Haus,
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| Putzte Gemüse und ging niemals aus,
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| Doch bei Ultimo flogen sie hinaus.
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| Jetzt geht sie wieder ins alte Lokal
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| Und zeigt wie früher das Muttermal,
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| Und er wird wie kaum ein andrer beneidet,
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| Worunter nur er und kein anderer leidet.
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| Ich zieh' mich an und langsam aus
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| Und nicht allein und nicht zu Haus',
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| Ich bin auf dem Gebiet
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| Das einz’ge, was hier zieht,
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| Ich zieh' mich an und langsam aus.
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| Ich bin bestimmt kein großes Licht,
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| Doch wenn ich strippe,
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| Da merkt man’s nicht,
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| Steh' groß auf dem Plakat
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| Und wär' so gern privat,
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| Ich zieh' mich an und langsam aus. |