| Leere, bunte Zigarettenschachteln
|
| Und zerknülltes Butterbrotpapier
|
| Auf dem Schulweg, den wir täglich machten,
|
| Seh' ich, als ob’s heute wär', vor mir;
|
| Und wir klauten auf dem Beet vorm Bahnhof
|
| Für die Mutter den Geburtstagsstrauß:
|
| In dieser Stadt kenn' ich mich aus,
|
| In dieser Stadt war ich mal zuhaus;
|
| Wie sieht die Stadt wohl heute aus —
|
| In dieser Stadt war ich mal zuhaus.
|
| Zwischen zwei verdunkelten Laternen
|
| Stand 'ne Bank, mein Erster, der hieß Fritz
|
| Ich wollt' gern von ihm das Küssen lernen
|
| Aber seine Küsse waren ein Witz
|
| Morgens grübelnd hinter blinden Scheiben
|
| Wusste ich nur eines — ich will raus!
|
| In dieser Stadt kenn' ich mich aus,
|
| In dieser Stadt war ich mal zuhaus;
|
| Wie sieht die Stadt wohl heute aus —
|
| In dieser Stadt war ich mal zuhaus.
|
| Eines Morgens stand ich dann am Bahnsteig,
|
| An dem Schienenstrang zur großen Welt,
|
| Und ich wusste plötzlich auf dem Bahnsteig,
|
| Dass mich nichts in dieser Stadt mehr hält.
|
| Heute, nach allein durchweinten Nächten,
|
| Halt' ich es vor Heimweh nicht mehr aus:
|
| In dieser Stadt kenn' ich mich aus,
|
| In dieser Stadt war ich mal zuhaus;
|
| Wie sieht die Stadt wohl heute aus —
|
| In dieser Stadt war ich mal zuhaus. |