Wenn du einatmest, halt die Luft kurz an
|
Versuch zu spüren, wie Leben in deine Brust gelangt
|
Und wenn du ausatmest, lass die Dämonen frei
|
Die sich in dir verkrochen haben so lange Zeit
|
Und wenn du isst, versuch nicht alles zu schlingen
|
Bedank dich und genieß bewusst, dass Gott die Gaben dir bringt
|
Trink das Wasser so als ob die ganze Welt darin reift
|
Denn kein Tropfen sollte etwas Selbstverständliches sein
|
Wir wollen Schlösser, doch übersehen die Kieselsteine
|
Warten auf große Wunder und verpassen viele kleine
|
Rennen entgegen der Zeit, um für den Moment zu leben
|
Und vergessen dabei jeden Moment, zu leben
|
Schuften uns kaputt, bis wir Millionen haben
|
Und zahlen dann Millionen für Antibiotika
|
Denn während wir nach all den Sternen greifen wollen
|
Zertreten wir die Blumen, die auf der Erde reifen wollen
|
Wir hab’n vergessen, zu leben
|
Sehen zu, wie unser Lächeln vergeht
|
Und verlieren uns selbst
|
Denn wir sind überall, nur nicht hier und jetzt
|
Und wenn du weinst, wein all die Tränen in Liter
|
Lass alles in dir raus — einmal und dann nie wieder
|
Schäm dich nicht für dein Lachen, auch wenn die andren scherzen
|
Denn nichts ist schöner als ein Lachen von ganzem Herzen
|
Und wenn du küsst, lass es nicht bloß 'ne Berührung sein
|
Lass nicht gleich los, lass sie deine Verführung sein
|
Verabschiede dich nie einfach so, wenn du jemand liebst
|
Denn nur Gott weiß, ob du ihn jemals wiedersiehst
|
Wir lesen alle nur noch zwischen den Zeilen
|
Die Zeilen selbst zu lesen, hat uns niemand richtig gezeigt
|
Die ganze Welt zu bereisen, ist unser Lebenssinn
|
Doch sehen nur das Ziel und nicht den Weg dahin
|
Bis wir die Welt nur durch Kameras und paar Filter sehen
|
Alles, was wir nicht fotografiert hab’n, hab’n wir nicht erlebt
|
Denn während wir nach all den Sternen greifen wollen
|
Zertreten wir die Blumen, die auf der Erde reifen wollen
|
Wir hab’n vergessen, zu leben
|
Sehen zu, wie unser Lächeln vergeht
|
Und verlieren uns selbst
|
Denn wir sind überall, nur nicht hier und jetzt |