| Und da war immer die Angst, ich war wie in meinem Zimmer gefang’n
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| Es ist so zwanzig Jahre her, doch ich erinner' mich dran
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| Als ob es grade wär', auf die Straße lieber gar nicht mehr
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| Die sagten, dass sie morgen komm’n und mich schlagen werden
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| Vor der Schule oder nach der ersten
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| Im Park, aufm Weg zum Sport, ich fragte mich, wo die warten werden
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| Spiele starke Nerven und hoff', dass sie nix davon merken
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| Meine Freunde sind feige, aber ich werd' mich wehren
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| Und dabei war nie klar, wer die war’n, denn die war’n
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| Nur Phantome, große Brüder mit Phantasienamen
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| Nermin und Cihan, einer brutaler als der and’re
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| Meine Freunde verwandelten sich in niemand
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| Und jede Truppe von Jungs, die in der Gegend stand
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| Fühlte sich gefährlich an in meinem Überlebenskampf
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| Werde bloß kein Beta-Mann, Alphamännchen in Beta-Gestalt
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| Für Beta gehalten, schlägert sich halt
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| Hochhäuser an 'nem Feld, Vorstadt
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| Dann noch mehr Dorf als Großstadt
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| Hochhäuser an 'nem Feld, Vorstadt
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| Dann noch mehr Dorf als Großstadt
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| Hochhäuser an 'nem Feld, Vorstadt
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| Dann noch mehr Dorf als Großstadt
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| Und alles, was sie sagen, macht die stille Post
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| Und bläht sich in meinem Kinderkopf zu riesigen Bildern auf
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| Wir sagten: «Niemals trennen wir uns»
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| Das ist so zehn Jahre her und da war’n ständig die Jungs
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| Ich hatte Seiten gewechselt, man hatte Ängste vor uns
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| Du kannst auf die Fresse kriegen ohne Grenzen und Grund (yeah)
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| Socken über Hosen (yeah), so wie die Franzosen (yeah)
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| Jugendhaus, Breakdance, Training mit den Großen (yeah)
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| Remus und MacTwo, wir nannten sie beim Pseudonym
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| Wenn einer gelobt wurde, konnte man die Freude spür'n
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| Eltern aus aller Herren Länder, doch wir stolz auf unsre Stadt
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| Und wir dachten, unser Kaff ist Wunder was
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| Und wir hätten es verteidigt ohne Unterlass
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| Und jeden rund gemacht, der was Unbedachtes und Dummes sagt
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| Und die Zivibull’n gaben sich kumpelhaft
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| Kannten unsre Namen gut, wussten schon, wer Unsinn macht
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| Aber dann hätten die Jungs fast ein’n umgebracht
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| Die Hälfte von uns im Knast, plötzlich war es dunkel nachts
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| Paar hab’n umgedacht, paar tragen Kutten jetzt
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| Erhan meint: «Jedes Geschäft ist ein schmutziges»
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| Egal, ob du Putze bist oder 'n Puff besitzt
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| Und wenn sie nicht will, dann muss sie nicht
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| Hochhäuser an 'nem Feld, Vorstadt
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| Dann noch mehr Dorf als Großstadt
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| Hochhäuser an 'nem Feld, Vorstadt
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| Dann noch mehr Dorf als Großstadt
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| Hochhäuser an 'nem Feld, Vorstadt
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| Dann noch mehr Dorf als Großstadt
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| Und alles, was sie sagen, macht die stille Post
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| Ich scheiß' auf was sie labern, aber wissen will ich’s doch
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| In meiner Heimstadt
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| Auf den Straßen, auf der Straße
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| Das Polizei, Polizei mit Pistolen könnte nix etwas machen
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| Weil die Antwort kommt von Kalaschnikow-Schüssen
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| Von Gewehrmaschinen
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| Nun bin ich selten am Start, nur in der Welt von den Stars
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| Das mag auf viele von damals so wirken, doch grad mal die Hälfte ist wahr
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| Fahre den Wagen mit drei km/h vorbei an den Stell’n, wo wir war’n
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| Vielleicht ist da noch wer oder ich bin selber noch da
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| Und steh' grad inmitten von Lebensabschnitten
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| Die Stress miteinander angefangen hab’n, gehe dazwischen (was?)
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| Komm, mal vernünftig, gebe nach, mache auf Fünfzigjähriger
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| Und am nächsten Tag will ich irgendetwas sagen (fick ihn, fick ihn, fick ihn)
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| Nein, ich bin nicht mehr der Alte
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| Frage mich auch, was der war und was ich davon halte
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| C’est la vie, wie das Leben so geht
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| Ich such' einen Ort, an dem was entsteht
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| Wonach ich mich später mal sehn', wenn ich’s jemand erzähle
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| Und hier ist es nicht, als ob ich nur mal draußen wär'
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| Sondern mein altes Ich ist kein Zuhause mehr (ah, ah)
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| Ich such' ein neues und muss damit laufen lern’n
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| Ich weiß zwar noch nicht, wohin, aber genau, woher, Dicka
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| Hochhäuser an 'nem Feld (wuh), Vorstadt
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| Hochhäuser an 'nem Feld (wuh), Vorstadt, ah
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| Alles, was sie sagen, macht die stille Post
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| Alles, was sie sagen, macht die stille Post
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| Ich leb' hier nicht mehr, doch irgendwie immer noch |