| Wie du doch das Treiben satt hast!
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| Immer wirft dich diese Flut
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| an ein unbekanntes Ufer,
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| und dir fehlt schon lang der Mut,
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| neuen Küsten zu begegnen.
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| Du bist müde, gräbst dich ein
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| und beschließt für alle Zeiten,
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| nie mehr heimatlos zu sein.
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| Und das nennt sich dann erwachsen
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| oder einfach Realist.
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| Viele Worte, zu umschreiben,
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| daß man feig geworden ist.
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| Was passierte in den Jahren,
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| wohin hast du sie verschenkt?
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| Meistens hast du doch am Tresen
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| das Geschick der Welt gelenkt.
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| Und die fiel nicht aus den Angeln,
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| höchstens du fielst manchmal um,
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| und für die, die du bekämpft hast,
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| machst du jetzt den Buckel krumm.
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| Auch du wolltest wie die andern
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| fest in einem Weltbild stehn.
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| Statt die Ängste zu durchwandern,
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| übst du, sie zu übersehn.
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| Manchmal jagst du für Sekunden
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| deinen Zweifeln hinterher,
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| doch aus Sorge um die Wunden
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| bleibst du lieber ungefähr.
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| Und dann triffst du noch die Kämpfer
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| aus der guten alten Zeit,
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| fesche Jungs mit drallen Frauen,
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| und ihr lächelt alle breit.
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| Was passierte in den Jahren,
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| wohin hast du sie verschenkt?
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| Meistens hast du doch am Tresen
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| das Geschick der Welt gelenkt.
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| Und die fiel nicht aus den Angeln,
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| höchstens du fielst manchmal um,
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| und für die, die du bekämpft hast,
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| machst du jetzt den Buckel krumm.
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| Und ich frag mich, ob ich wirklich
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| so viel anders bin als du.
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| Zwar, ich kleide meine Zweifel
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| in Gedichte ab und zu,
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| das verschafft paar ruhige Stunden,
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| eigentlich ist nichts geschehn.
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| Ach, es gibt so viele Schliche,
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| um sich selbst zu hintergehn.
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| Doch da muß jetzt was passieren,
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| zuviel Zeit ist schon verschenkt,
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| und es wird von den Erstarrten
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| das Geschick der Welt gelenkt.
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| Und die fällt bald aus den Angeln.
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| Komm, wir gehen mit der Flut
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| und verwandeln mit den Wellen
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| unsre Angst in neuen Mut |