| Hamburg zwei-null-null-drei |
| Es ist dunkel hier, aber manche haben Scheinwerfer |
| Ja, Mann, ja, ja, ja, ja! |
| Deutschland im Dunkeln, dass sind Warsteiner- und Stoiber-Fans |
| Und New-Balance-Botten die abhotten zu Eurodance |
| Das ist Partystimmung, bei Grabschändern und Brandstiftern |
| Und seit neustem hören sie deutschrappende Tonguetwister |
| Deutschland im Dunkerln ist die 6er-Packung Jever |
| Die Tüten mit Videos voller Sex mit Lack und Leder |
| Jede Menge Flachmänner ein paar Waffen-Fachblätter |
| Denn der Spießer und seine Hand feiern Orgien im Verborgenen |
| Deutschland im Dunkeln, dass sind gebrochenene Nasen |
| Vollkontakt, statt Kennenlernen, Motto des Abends |
| Hier ne Blonde Sippe, da ne Herde Primaten |
| Aggro und unter Strom gesetzt wie verzerrte Gitarren |
| Deutschland bei Nacht ne Plage wie Heuschrecken |
| Einladend wie fremde Betten mit Keulflecken |
| Ich seh nur Nieselregen satt Liebesleben, statt Nächstenliebe |
| Depressive die sich mit Füßen treten |
| Aber manche haben Scheinwerfer |
| Und die haben 120 Kilowatt |
| Und die fahren ihre eigenen Filme |
| Haben davon mehr als jedes Kino hat |
| Deutschland im dunkeln, dass sind glattgeleckte Innenstädte |
| Menschenleer, nur Straßenfeger mit Pinzette |
| Ansonsten registrieren die Bewegungsmelder |
| Nur die Typen vom Sicherheitsdienst, auf dem Weg zu ihrem Bewährungshelfer |
| Geschlossene Gesellschaft, bitte alle Tür'n versperren! |
| Sie wünschen sich den Führer her und gründen 'ne Bürgerwehr |
| Geil auf Gesetzte und im Fernsehn laufen Strafverfahren |
| Wo andre ein Herz haben, hat Deutschland ne Alarmanlage |
| Deutschland im Dunkeln ist ne Arschkarte ziehen |
| Ist wie besoffen im Straßengraben zu liegen |
| Tätowierte Polizisten die rumkommandieren |
| Und jedem der unter ihnen steht in den Mund onanieren |
| Deutschland im Dunkeln die ganze Nacht zechen, Schnaps exen |
| In verstaubten, verrauchten und verbrauchten Gaststätten |
| Gelittene, verbitterte saufende Dumm-Prolls |
| Die Möbel wie die Gesinnug aus braunem Kunstholz |
| Oder im trauten Heim mit Möbeln aus Mahagoni |
| Mama redet nie, Papa prügelt wie Trapattoni |
| Sie ersticken in den vier Wänden in den sie leben |
| Während wir die Dinge mit andern Augen sehen wie Chinesen |
| Ja, Deutschland im Dunkeln, in den Hügeln sind wieder Wandertage |
| Und die Wiking-Kameraden marschier’n über Trampelfade |
| Formiert in Fackelzügen schwingen sie ihre Fahnen |
| Die Hemden glattgebügelt singen sie Lieder der Germanen |
| Ums Feuer aufgereiht, ordentlich den Becher schwenken |
| Hoch mit den rechten Händen und Rudolf Heß gedenken |
| Doch gekommen sind sie aus einem ganz anderm Grund: |
| Am Ende schieben sie sich kollektiv den Schwanz in den Mund |
| Deutschland im Dunkeln was für ein wildes tolles Leben |
| Konfettiregen, überall bilden sie Polonaisen."Bei Nacht" |
| Am lautesten schrein die Pimmellosen, schwitzende Idioten die stinken wie |
| Pinkel-Proben |
| 'n Trauerzug statt Powermoves |
| Mit Leuten die Scheisse fressen |
| Wie es 'n Staubsauger tut |
| Ja viele müssen frier’n |
| Trotz Treibhauseffekt |
| Doch Licht an, Mann |
| Jetzt wird das deutsche Treibhaus getagged! |
| Das ist ne Kopfnuss in Cottbus |
| Oder n Anschlag in Darmstadt |
| Oder ne Schelle in Celle |
| Ein gebrochenes Schlüsselbein in Rüsselsheim |
| Und Flaschen mit Benzin in Maschen und Schwerin |