Ich weiß'nicht wer ich bin und wer ich war.
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Ein Fremder vor mir selbst und neu für mich.
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Und alt,
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wenn ich in Spiegel sehe.
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Ich glaubte,
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daß ich überall zu Hause sei,
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und war schon heimatlos,
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bevor ich noch ganz dort war.
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Ich will nicht einsam sein und sehne mich nach Einsamkeit,
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sobald ich nicht alleine bin.
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Ich will ja lernen, lernen!
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Und ich hasse meinen Schlaf,
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weil er die Zeit stiehlt.
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Aber ich bin so über-voll von mir.
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Ich bin voller energiegeladener Ideen und voller Traurigkeit.
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Ich will leben und ich will sterben.
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Und ich tue beides oft.
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Ich war neugierig auf das Glück und siehe:
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ich hasse das Gefühl des Glücks.
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Ich war in Allem und wollte nirgends sein,
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wenn ich in Allem war.
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Ich liebe meine Sonne und ich hasse sie,
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weil ich begreife,
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dass ich ihr nicht entkommen kann.
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Ich liebe Huren, Diebe und vielleicht auch Mörder,
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weil ich ihr Schicksal liebe,
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wenn sie eines haben.
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Und auch die Verrückten,
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wie sie die Menschen nennen.
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Sie sind wie Blinde,
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die schon lange sehen.
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Auch alle Huren stehen über uns,
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weil sie so viel zu leiden haben.
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Ich fliehe jeden Tag.
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Und wenn die Nacht kommt und stehen bleibt,
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die ganzen stundenlosen Stunden,
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dann bin ich so sehr krank,
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weil es nicht Tag ist.
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Ich hasse alle Kinder und doch knie’ich nieder,
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wo ich eines seh'.
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Ich suche mich und wenn ich mich gefunden hab',
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bin ich mein größter Feind.
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Mir brennt die eigne’Haut wie Feuer und mein Blut ist wie ein unberechenbares
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Tier.
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Ich flieh’vor mir und meinem Leben und hasse mich,
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der mich vernichten will.
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Aber ich bitte um Schmerz und schweres Leben und um Gedanken nach dem Fieber.
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Ich will für jede Blume leiden,
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wenn sie lebend stirbt.
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Und will auf ewig dankbar sein,
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wenn es in jedem Jahre Frühling wird.
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Und will die Kraft abwarten,
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nach den Schmerzen.
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Gib mir Kraft die Zwischenzeiten auszutragen,
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ohne Schrei und gib’mir Demut für den großen Schoß. |